Wer kennt im Hochsommer nicht das Gefühl schmelzen zu müssen?! Der Ventilator in der Ecke gibt zwar sein bestes aber er macht die Luft nicht kälter. Eine Lösung für kühle Wohnräume kommt einem immer wieder schnell in den Sinn: eine Klimaanlage. Doch sollte man vor einem Kauf und dem Einbau einige Eckpunkte beachten.
Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?
Schon beim Kauf sollte man sich Gedanken machen, welche Klimaanlage die richtige ist, denn es gibt eine recht große Auswahl. Sehr beliebt sind derzeit kleinere mobile Geräte, siehe Titelbild. Diese Anlagen, Monoblöcke genannt, können zuhause aufgestellt sofort ihren Dienst aufnehmen. Monoblöcke unterscheiden sich in Versionen mit oder ohne luftabführende Schläuche, welche die verbrauchte und warme Luft des Zimmers nach draußen pusten.
Ein Wärmetauscher an der Außenseite eines Gebäudes führt die Kühlflüssigkeit zu den Innenmodulen ©Kira_Yan | Fotolia
Daneben gibt es noch Split-Anlagen, die in einen externen Kompressor und angeschlossene Module aufgeteilt sind. Der Vorteil dieser Geräte, gegenüber den Monoblöcken, besteht in einem reduzierteren Energieverbrauch und einer geringeren Geräuschbelastung. Auch sind die Split-Anlagen die erste Wahl bei einem dauerhaften Einsatz zuhause, während die Monoblöcke eher bei Bedarf aufgestellt werden.
Wo befindet sich der optimale Aufstellungsort für die Klimaanlage?
Einen Monoblock ohne Abluftschläuche kann man in dem Zimmer aufstellen, in dem man sich gerade befindet. Einzige Voraussetzung ist eine Stromquelle. Für Split-Klimageräte und Klimaanlagen mit Abluftschläuchen muss dagegen eine Abfuhrmöglichkeit für die Luft nach draußen bereitgestellt werden. Daher sollte man sich eine Stelle im Haus suchen, wo man ohne große Hindernisse einen kleinen Durchbruch vornehmen kann. Dabei muss auch auf die Beschaffenheit der Außenfassade geachtet werden, um dort Schäden zu vermeiden.
Alternativ zum Durchbruch gibt es auch Adapterplatten mit Loch für Fenster. Hier muss man das Fenster vollständig öffnen und die Adapterplatte mit Loch einsetzen. Man kann natürlich auch selbst eine Holzplatte entsprechend zu Recht sägen.
Man sollte sich für die kühlenden Module der Klimaanlage am besten einen Ort aussuchen, an dem man sich entweder im Sommer häufig aufhält oder an dem die Kühle besonders wichtig ist. Die meisten Anlagen werden in Schlafzimmern eingebaut, um in der Nacht von der Hitze verschont zu werden und ruhig schlafen zu können. Beachten sollte man, dass das Modul innen (meist in der Wand), einen kleinen Abfluss für Kondenswasser benötigt, der in eine Leitung, einen Auffangbehälter oder nach draußen abgeleitet werden muss. Damit alles fachgerecht geschieht, ist es ratsam sich bei der Montage von einem Profi helfen zu lassen.
Für wen sind Klimaanlagen am besten geeignet?
Der Vorteil von Klimaanlagen besteht in erster Linie darin, dass sie selbst im Hochsommer für erträgliche Temperaturen in der eigenen Wohnung sorgen können. Vor allem für hitzeanfällige Personen, wie älteren Menschen, Kleinkinder oder Kranke, deren Fähigkeiten beim Ertragen von hohen Temperaturen eingeschränkt sind, lohnt sich der Kauf einer solchen Anlage. Auch für Personen, die generell unter Kreislaufproblemen leiden oder bei denen eine solche Veranlagung besteht, kann eine Kältequelle eine wohltuende Maßnahme sein.
Für Allergiker sind Klimaanlagen, die nicht nur kühlen sondern die Luft direkt filtern und auffrischen, eine Möglichkeit ihre Symptome zu lindern. Manche Geräte können sogar Hausstaub und die darin befindlichen Milben ausfiltern, so dass die allergische Reaktion betroffener Personen ausbleibt.
Nachteile von Klimaanlagen
Natürlich haben Klimaanlagen nicht nur Vorteile, sondern es gibt auch ein paar negative Aspekte. Allem voran steht ein nicht unbeträchtlicher Stromverbrauch. Je nach Art des Gerätes kann sich der Verbrauch drastisch erhöhen. Die Spitzenreiter sind dabei die Monoblöcke, deren Verbrauch den der Split-Anlagen bei weitem übertrifft. Bei einer guten Split-Anlage kann man von etwa 25 Cent Stromkosten pro Stunde ausgehen (variiert natürlich je nach Stromanbieter und Gerät). Ein weiterer Punkt den man beachten sollte, ist das nicht alle Menschen ständig klimatisierte Luft gut vertragen. Zuviel Kälte und trockene Schleimhäute können schnell zu Erkrankungen führen. Erkältungen, Bronchienprobleme und Infekte können, müssen aber nicht, die Folge sein. Wer im Vorfeld von solchen möglichen Symptomen weiß, sollte sich beim Kauf direkt dazu beraten lassen, um eine passende Anlage zu finden.
Regelmäßige Filterwechsel beim Innenmodul sorgen für staubfreie Luft ©Kira_Yan | Fotolia
Auch die Geräuschkulisse kann bei mobilen Kompaktgeräten schnell zum Nervfaktor werden. Die Geräte besitzen allerdings eine Lautstärkeangabe auf der Verpackung oder im Beschreibungstext. Auch haben Klimaanlagen einen vergleichsweise hohen Bedarf an Wartungsarbeiten, gegenüber anderen elektronischen Geräten. Hierbei entscheidet auch die Qualität der Anlage über Wartungsabstände und Lebensdauer.
Gut durchdacht
Wenn man sich alle vorangegangenen Argumente durch den Kopf gehen lässt, kommt man zu dem Schluss, dass Klimaanlagen/Klimageräte für viele Menschen eine Verbesserung der Lebensqualitäten darstellen. Personen die besonders unter Wärme zu leiden haben oder deren Gesundheit davon beeinträchtigt werden kann, sollten die Anschaffung einer Anlage in Betracht ziehen. Beim Kauf ist allerdings eine fachkundige Beratung Pflicht, um ein Gerät zu finden, das den eigenen Bedürfnissen entspricht. Auch sollte man für diesen kleinen Luxus bei der Anschaffung nicht an der falschen Ecke sparen, wenn man im Gegenzug einen niedrigeren Verbrauch und eine längere Lebensdauer erhält. Der Einbau in Haus oder Wohnung sollte ebenfalls gut durchdacht werden, um eine optimale Leistung zu erzielen und größere Umbauten zu vermeiden. Um die Kälte richtig zu genießen, sollte man trotzdem regelmäßig lüften, denn eine Frischluftzufuhr besitzen weder Monoblöcke noch Split-Geräte.
Bildnachweis Titelbild: Man fitting hose to ventilation system ©auremar | Fotolia